Usutsuki Warashi


Usutsuki warashi, seltener auch Notabariko, sind Hausgeister, welche in der Gestalt von Kindern auftauchen. Sie wohnen in alten Lagerschuppen oder unter den Dielen eines Hauses und benötigen keine Nahrung. Obwohl sie in dem Haus, das sie heimsuchen keinen Schaden verursachen, werden sie doch eher als unangenehm und störend empfunden, ganz im Gegensatz zu ihren gerngesehenen Cousins den zashiki warashi.

Image by Matthew Meyer // Quelle: Yokai.com
Image by Matthew Meyer // Quelle: Yokai.com

Ein usutsuki warashi kriecht aus dem Dreck unter den Dielen hervor und durchstreift das ganze Haus, dabei hinterlässt er überall dreckige Fußabdrücke. Auch sind die Geräusche, die dieser Geist bei seinem Hausrundgang macht nervtötend: er klopft an Türen und Wände und bringt den Fußboden zum Knarren, außerdem hört es sich manchmal so an, als würde er Etwas mit einem Mörser zermahlen, das Geräusch, welches dabei entsteht, gab ihm seinen Namen:

„Mörser-stampfendes Kind“.

Diese Yōkai bringen weder Glück noch Pech, sie machen also im Endeffekt nichts, außer großes Unbehagen bei den Bewohnern des Hauses auszulösen, in dem sie leben. Ein Haushalt, der sie aufgrund dessen vertreibt, wird bald in den Ruin fallen und anderes Unglück anziehen.

Die Herkunft dieser Yōkai ist ähnlich der, der Yamauba. In Zeiten des Hungers, griff man auf eine alte, grauenhafte Praxis zurück, genannt kuchiberashi“.
War das Essen zu knapp und die Familie zu groß, so wurde meist das älteste Mitglied einer Familie oder das Neugeborene umgebracht, um eine Person weniger versorgen zu müssen. Da eine Beerdigung zu kostspielig gewesen wäre, wurden die Kinderleichen unter dem Haus oder im Lagerschuppe vergraben. Als Alternative zum Grabstein wurde damals ein usu – ein großer japanischer Mörser – aufgestellt.

Die Seelen dieser armen Kinder, kriechen aus ihren Grabstätten, um das Haus zu durchstreifen, in dem sie nie die Chance hatten heranzuwachsen.


Info- und Bildquellen: http://yokai.com/usutsukiwarashi/